Gin Lexikon: Sorten, Zitate, Aromen & Fachwissen

Gin Lexikon: Sorten, Zitate, Aromen & Fachwissen

Gin Lexikon – Alles über den Zauber des Wacholders

Gin ist wie ein gutes Gespräch: klar, aromatisch und voller überraschender Nuancen. Kaum eine Spirituose hat in den letzten Jahren eine solche Renaissance erlebt – und das völlig zu Recht. Vom medizinischen Wacholderschnaps zum Trendgetränk mit unendlicher Aromenvielfalt hat Gin eine Reise hinter sich, die sich sehen – und schmecken – lassen kann.

In diesem Artikel nehmen wir dich mit in die Welt des Gins. Du erfährst, welche Gin-Sorten es gibt, woher der Name kommt, was ihn geschmacklich auszeichnet und wie du dein Wissen mit unserem Glossar von A bis Z auf das nächste Level bringst.

Glossar A–Z – Fachbegriffe einfach erklärt

A – ABV: Alkoholgehalt (min. 37,5 %)
B – Botanical: Pflanzenaromen (z. B. Koriander, Zitrus)
C – Column Still: Destillationsmethode – neutral
D – Distilled Gin: Zweite Destillation mit Botanicals
E – Ester: Aromatische Verbindungen aus Pflanzen
F – Fassgereift: Gin, gelagert in Holzfässern – holzig
G – Genever: Malz-betonender Vorgänger des Gin
H – Hopfen: Alternative Botanical, beliebt in Craft Gin
I – Infusion: Nachgärung im Destillat – z. B. Früchte
J – Juniper: Wacholderbeere – Herz des Gins
K – Koriander: Typisches Botanical mit Zitrusnote
L – London Dry: Klassischer, trockener Gin-Stil
M – Mazeration: Einlegen von Botanicals vor Destillation
N – Navy Strength: Gin ≥57 % Vol. – kräftig
O – Old Tom: Süßer Gin-Stil mit Historie
P – Pot Still: Diskontinuierliche Destillation – intensiv
Q – Quality: Reinheit & Transparenz bei Rohstoffen
R – Rested Gin: Kurz gealtert, leicht holzig
S – Sloe Gin: Schlehen-Likör, süß, fruchtig
T – Tonic Water: Mixer für G&T, enthält Chinin
U – Unaged: Klassischer, klarer Gin
V – Volumenprozent: Angabe für Alkoholstärke
W – Wacholderbeere: Gesetzlich dominantes Aroma
X – XO Gin: Marketing-Begriff für Fass-gereiften Gin
Y – Yeast: Hefen bei Fermentation und Infusion
Z – Zitruspeel: Schalen für Frische & Arom

Was ist Gin eigentlich?

Gin ist eine klare, meist farblose Spirituose, deren prägendes Aroma von Wacholderbeeren stammt. Die Basis ist ein neutraler Alkohol, oft aus Getreide, der durch Mazeration oder Destillation mit einer Vielzahl pflanzlicher Zutaten – den sogenannten Botanicals – verfeinert wird. Neben Wacholder finden sich klassische Zutaten wie Koriander, Angelikawurzel und Zitrusschalen, aber auch extravagante Aromen wie Lavendel, Gurke, Matcha oder Hibiskus.

Laut EU-Vorgabe muss Gin mindestens 37,5 % Vol. Alkohol enthalten und Wacholder als dominantes Aroma aufweisen. Innerhalb dieser Regeln gibt es viele spannende Interpretationen – von London Dry bis Fassgereift.

Geschichte: Vom Heilmittel zum Kultgetränk

Die Ursprünge des Gins liegen im 13. Jahrhundert, als Mönche und Alchemisten in Italien und Holland Wacholder zur medizinischen Behandlung einsetzten. Daraus entwickelte sich im 17. Jahrhundert der holländische Genever, ein malzbetonter Wacholderschnaps. Die britischen Truppen lernten Genever im Krieg kennen – und liebten ihn.

Der „Gin Craze“ – ein regelrechter Gin-Wahnsinn – erfasste England im 18. Jahrhundert. Gin war billig, stark und allgegenwärtig. Heute erlebt Gin sein Comeback – dank Craft-Destillerien, kreativen Botanicals und wachsender Liebhaberszene.

Wissenschaftlicher Blick: Wie entstehen die Aromen?

Eine Studie aus dem Journal of Food Science (ACS) zeigt, wie Gaschromatographie und Massenspektrometrie die Schlüsselverbindungen in Gin identifizieren – darunter Limonen, Cineol und Terpineol. Diese Terpene beeinflussen, wie wir Frische, Würze oder Tiefe wahrnehmen. Quelle: American Chemical Society (ACS)

Häufige Fragen rund um Gin 

Was bedeutet / wofür steht „Gin“?

Der Name Gin leitet sich vom niederländischen „Genever“ ab, das wiederum vom lateinischen „Juniperus“ (Wacholder) kommt. Kein Wunder also, dass Wacholder bis heute gesetzlich vorgeschrieben ist. Ohne ihn – kein Gin.

Wie hieß Gin früher?

Vor dem Siegeszug in England war Gin als Genever bekannt – eine oft leicht gesüßte, malzige Variante mit Wurzeln in den Niederlanden und Belgien. In England wurde daraus zunächst „Hollands Gin“, dann schlicht: Gin.

Was ist ein berühmtes Zitat über Gin?

Sir Winston Churchill brachte es auf den Punkt:

„Gin & Tonic has saved more Englishmen's lives, and minds, than all the doctors in the Empire.“

Ein Zitat mit doppeltem Boden – denn in kolonialen Zeiten war das Tonic dank Chinin tatsächlich ein Mittel gegen Malaria. Gin machte es genießbar.

Welche 7 Gin-Sorten gibt es?

  1. London Dry Gin – trocken, klar, klassisch

  2. Distilled Gin – mit aromatisierter Redestillation

  3. Genever – der Ursprung: süßlicher, malzbetonter Stil

  4. Old Tom Gin – leicht süß, fast vergessen, jetzt zurück

  5. Navy Strength Gin – über 57 % Vol., intensiv und kräftig

  6. Sloe Gin – Schlehenlikör, süß, rubinrot

  7. Barrel Aged Gin – im Holzfass gereift, komplex und edel

Wie schmeckt Gin?

Gin schmeckt – je nach Stil – von herb-würzig über blumig bis zitrisch-frisch. Der Wacholder verleiht ihm seine trockene Grundnote, während Botanicals wie Koriander, Zitronenschale, Ingwer oder Pfeffer für vielschichtige Aromen sorgen. Ein Dry Gin ist meist klar und kräftig, während New Western Gins dem Wacholder Raum lassen und andere Zutaten in den Vordergrund stellen.

Besonders spannend: fassgereifte Gins, die durch die Lagerung in Eichenfässern Vanille-, Karamell- oder sogar Rauch-Noten entwickeln – fast wie ein Whisky-Light mit Wacholdercharme.

Was macht Gin so besonders?

Es ist die Vielfalt! Kein Gin gleicht dem anderen – selbst bei gleichem Wacholderprofil. Entscheidend sind die Zutaten, deren Herkunft, die Destillation (Pot Still vs. Column Still), das Verhältnis der Botanicals und manchmal sogar die Wasserqualität. Und natürlich: der kreative Geist der Brenner.

Gin ist ein Spielplatz für Sensorik – und das macht ihn zum perfekten Partner für Purgenuss, Cocktails oder Foodpairing.

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Entdecke den Geist des Gins

Gin ist Wacholder – und noch so viel mehr. Er ist Geschichte, Genuss und Handwerk in einem Glas. Ob du ihn klassisch trinkst, neu interpretierst oder mit Tonic kombinierst: Mit dem Wissen aus unserem Gin Lexikon tauchst du tief ein in eine Welt voller Aromen, Tradition und Vielfalt.

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